Claus Leusser

Politiker

* 21. Oktober 1909 Aschaffenburg

† 10. Januar 1966 München

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 16/1966

vom 11. April 1966

Wirken

Claus Leusser wurde am 21. Okt. 1909 in Aschaffenburg als Sohn eines Lehrers geboren. Als Stipendiat der Maximilianeum-Stiftung studierte er Jura und politische Wissenschaften an der Münchner Universität. Dort legte er 1931 und 1934 die juristischen Staatsprüfungen ab und war zunächst kurze Zeit als Gerichtsassessor, dann seit Jan. 1935 als Staatsanwalt in München tätig. Unter dem NS-Regime unterblieben Beförderungen, weil L. nicht Parteimitglied war. Von 1942 bis 1945 stand er im Feld. Im Juni 1945 wurde L. an die Bayerische Staatskanzlei abgeordnet, wo er zunächst als Oberregierungsrat, später als Ministerialrat, die Rechts- und Verfassungsabteilung leitete. In dieser Stellung war er an der Ausarbeitung der Bayerischen Verfassung beteiligt. Er war ebenfalls Mitglied des Verfassungskonvents auf Herrenchiemsee (Grundgesetzentwurf) und später Vertreter der Staatsregierung im Parlamentarischen Rat in Bonn.

Anfang Sept. 1951 wurde L. vom Bundesrat für die Dauer von acht Jahren als Richter an das Bundesverfassungsgericht berufen. Dieses Amt legte er aber nieder, als er Anfang Dez. 1951 auf Beschluß des bayerischen Ministerrats zum Bevollmächtigten Bayerns bei der Bundesregierung ernannt wurde. Er vertrat erfolgreich die Interessen Bayerns beim Bund und diente dem Bundesrat ...